In ihrer Mitgliederversammlung am 29. Mai hat die SPD Espelkamp mit klarer Mehrheit Hartmut Stickan als ihren Kandidaten für das Bürgermeisteramt nominiert.
Stickan ist seit vielen Jahren kommunalpolitisch engagiert, unter anderem als stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Espelkamp. Er ist Mitglied in diversen Ausschüssen, im Verwaltungsrat der Stadtwerke AöR, im Aufsichtsrat der Stadtentwicklungsgesellschaft sowie Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses – und damit eng mit den Herausforderungen und Entscheidungsstrukturen in Espelkamp vertraut.
Ortsvereinsvorsitzender Fabian Golanowsky machte in seiner Vorstellung des Kandidaten deutlich, worum es der SPD geht: „Der amtierende CDU-Bürgermeister ist der schlechteste, den die Stadt je hatte.“ Die Genossinnen und Genossen wollen die kommunalpolitische Debatte wieder auf die Sache konzentrieren – mit Mut zur Veränderung, aber ohne Aktionismus. Dass Hartmut Stickan für klare Haltungen steht, ohne einfache Antworten zu geben, wurde in seiner Bewerbungsrede spürbar.
Rückblickend auf die Wahl 2009 – bei der er sich bereits einmal um das Bürgermeisteramt beworben hatte – betonte Stickan, dass es der SPD damals darum ging, alternative politische Ideen sichtbar zu machen – in einer Zeit, als mit Heinrich Vieker ein über Parteigrenzen hinweg geschätzter Bürgermeister amtierte. Heute hingegen sei die Situation eine andere. Die Stadt sei in vielen Bereichen aus dem Gleichgewicht geraten – sowohl finanziell als auch politisch.
„Mit diesem Bürgermeister geht es einfach nicht“, stellte Stickan in Richtung Amtsinhaber Henning Vieker klar. Die Stadt werde heute nicht vom Ausgleich, sondern von der Konfrontation geprägt. Der politische Stil sei parteitaktisch motiviert, anstelle gemeinsamer Lösungen dominiere Polarisierung. Eine lange Liste an Beispielen – vom missglückten Rückbau des Krause-Geländes über die umstrittene Klärschlammdeponie bis zum planlosen Vorantreiben eines Rathausneubaus – belegte seine Kritik am Führungsstil der aktuellen Verwaltungsspitze. Vor allem die finanziellen Risiken durch kurzsichtige Entscheidungen offenbarten laut Stickan die absolute Finanzunfähigkeit des amtierenden CDU-Bürgermeisters.
Stickan stellt sich als Gegenentwurf auf: sachlich, verbindlich, mit klarem Blick für Machbares und Notwendiges. In seiner Rede legte er den Fokus auf solide Haushaltsführung, bessere Kommunikation zwischen Rat und Verwaltung sowie eine neue Verbindlichkeit gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. „Es muss wieder Spaß machen, in dieser Stadt Ideen und Konzepte einzubringen“, sagte er. Dass er dabei aus eigener unternehmerischer und industriepolitischer Erfahrung schöpfen kann, sieht er als besonderen Vorteil – nicht zuletzt, wenn es darum geht, Arbeitsplätze zu sichern, den Wandel der Wirtschaft zu gestalten und junge Menschen an die Stadt zu binden.
Auch aus anderen Fraktionen im Espelkamper Stadtrat gibt es erste positive Signale für eine mögliche Unterstützung Stickans. So äußerten sich die Vorsitzenden von FDP, Grünen und Unabhängigen offen gegenüber seiner Kandidatur. Für die SPD ist das ein wichtiges Zeichen dafür, dass Stickan auch über Parteigrenzen hinweg als glaubwürdige Alternative zum amtierenden Bürgermeister wahrgenommen wird.
Die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten setzen mit Stickan auf einen Kandidaten, der weiß, wie Verwaltung und Rat funktionieren, der zuhört, wenn andere reden; der nicht für Symbolpolitik steht, sondern für einen nüchternen, zielgerichteten Arbeitsstil. Für eine Stadtpolitik, die den Menschen dient, statt sich selbst. Und für jemanden, der Verantwortung übernimmt, wenn Entscheidungen anstehen – und auch unbequeme Themen nicht scheut.
Kurzum: Die SPD setzt auf einen, der anpackt, wenn es darauf ankommt.