Doppelmoral bei Müll

Es gibt viele tolle Serviceangebote für Espelkamper Bürger, um die uns Nachbarstädte beneiden. So zum Beispiel die „kostenlose“ Windeltonne. Schön für die Familien mit kleinen Kindern, die sich ein Eigenheim leisten können. Leider gibt es das Angebot nicht für andere Menschen, Kranke oder Senioren, die ebenfalls auf solche Hilfsmittel angewiesen sind. Und schade auch für alle Familien, die sich eben kein Eigenheim leisten können oder wollen und als Mieter in einer Wohnung der Aufbaugemeinschaft wohnen. Diese erhalten keine „kostenlose“ Windeltonne. Das liegt aber nicht an der Aufbau, sondern war ein genauso gewolltes Wahlversprechen unseres Bürgermeisters und seiner CDU-Fraktion im Stadtrat zur letzten Kommunalwahl. 

Wobei die Windeltonne natürlich auch nicht „kostenlos“ ist. Die Abholung und Entsorgung dieser Abfälle muss trotzdem bezahlt werden. Aber eben nicht von den Nutzern, sondern über die Steuern von allen Einwohnern dieser Stadt. Auch den Senioren und den Mietern der Aufbau. Clever gemacht vom Bürgermeister und der CDU.  

Ein weiteres Angebot, das es so nur in Espelkamp gibt: die „kostenlose“ Grünabfuhr. Hausbesitzer können zweimal im Jahr ihre Grün- und Gartenabfälle „kostenlos“ abholen lassen, egal wie viel. Da lohnt sich das Kompostieren oder schreddern natürlich nicht mehr. Und sie ahnen es vermutlich: Auch diese Abfuhr ist natürlich nicht „kostenlos“, sondern wird über die Müllgebühren von allen Einwohnern bezahlt, egal ob Hausbesitzer oder nicht. Und die Mieter der Aufbau zahlen diesmal sogar doppelt: Die Grünabfälle von den Grundstücken der Aufbau fährt diese selber ab. Die Kosten werden als Nebenkosten auf die Miete aufgeschlagen. Und über die Müllgebühren dann auch noch die Grünabfuhr für die Hausbesitzer zusätzlich bezahlt. Gut für die Bürger mit Eigenheim, dumm gelaufen für die Mieter der Aufbau. 

Ausschließlich für die Aufbaumieter gibt es jedoch den Service der „kostenlosen“ Sperrmüllabfuhr. Regelmäßig entfernt die Aufbau auf ihren Grundstücken abgelagerten Sperrmüll und entsorgt diesen fachgerecht. Die Kosten dafür werden ebenfalls auf die Miete aufgeschlagen. Ein dennoch lobenswerter Service der Aufbaugemeinschaft. Aber auch gut für alle anderen Haus- und Grundstückseigentümer: Müsste dieser Abfall über die Stadt und damit aus den allgemeinen Müllgebühren bezahlt werden, wären diese vermutlich für alle höher und nicht nur für die Mieter der Aufbau. 

Da ist es doch gut, dass sich unser Bürgermeister und seine CDU so sehr um die Eigenheimbesitzer kümmern und die Mieter der Aufbau diese unsoziale Politik auch noch finanzieren. Diese Ungerechtigkeiten werden wir nach der Kommunalwahl im September ändern!