Warum der Erhalt städtischer Gebäude eine Frage der Verantwortung ist
Von Hartmut Stickan, SPD-Bürgermeisterkandidat
Neulich war ich beim Spaziergängercafé am Gabelweiher – einer Veranstaltungsreihe, die seit 15 Jahren in der Erlengrundschule stattfindet. Ein architektonisch sehr schönes Gebäude mit vielen charakteristischen Holzelementen. Doch beim genaueren Hinsehen fällt auf: Das Holz im Dachüberstand am Eingang und rund um das Gebäude gammelt langsam vor sich hin. Das Gebäude schreit förmlich nach einer Erneuerung des Holzschutzes. Eigentlich keine große Sache – aber sie kostet Geld.
Ein typisches Beispiel. Unsere Stadt besitzt zahlreiche öffentliche Gebäude: weitere Schulen, das Bürgerhaus, Feuerwehrgerätehäuser, das Freizeitbad, den Bauhof – und natürlich das Rathaus. Viele davon sind in die Jahre gekommen und brauchen Pflege. Ob Brandschutz, Energieeffizienz oder Bausubstanz – der Instandhaltungsbedarf ist groß.
Gleichzeitig sind die finanziellen Mittel unserer Stadt nahezu ausgeschöpft. Umso wichtiger wäre eine belastbare Übersicht: Welche Maßnahmen sind dringend? Was ist langfristig planbar? Eine öffentlich einsehbare Prioritätenliste liegt bislang nicht vor.
Stattdessen rückt mit hoher Dringlichkeit ein Neubau des Rathauses in den Fokus – ein Projekt, das die Stadt über Jahrzehnte mit jährlich rund drei Millionen Euro belasten würde. Die Frage liegt auf der Hand: Wären durch kontinuierliche Instandhaltung viele dieser Kosten vermeidbar gewesen?
Denn klar ist: Wer pflegt, spart. Dieses Prinzip gilt nicht nur für Eigenheime, sondern auch für städtische Gebäude. Wer frühzeitig investiert, schafft Spielräume – finanziell wie strukturell.
Seit Monaten fordere ich deshalb hartnäckig eine transparente Übersicht über den Zustand unserer Gebäude. Doch die Verwaltung bleibt diese Liste weiterhin schuldig.
Außerdem braucht es den Mut, Missstände offen zu benennen – selbst wenn man damit nicht glänzen kann, sondern unbequeme Fragen aufwirft. Wer den Sanierungsstau verschweigt und stattdessen auf einen prestigeträchtigen Rathaus-Neubau setzt, drückt sich vor der Realität – und vor der Verantwortung, die Dinge ehrlich zu benennen.
Was wir jetzt brauchen, ist ein Instandhaltungsplan: transparent, priorisiert und zukunftsfähig. Verantwortung zeigt sich nicht nur in Neubauprojekten, sondern im sorgsamen Umgang mit dem, was wir haben – und erhalten können.
Hier haben die CDU-Bürgermeister der letzten 25 Jahre geschlampt. Als neuer Bürgermeister will ich hier sofort dran! Dafür benötige ich Deine Stimme am 14. September.